Die Uni Graz widmet sich seit vielen Jahren der nachhaltigen Entwicklung – in Forschung und Lehre ebenso wie im betrieblichen Management. „Gemäß unserem Motto ,We work for tomorrow‘ arbeiten wir für eine lebenswerte Zukunft. Die beiden Projekte unserer Universität, die mit dem diesjährigen Sustainability Award ausgezeichnet wurden, zeigen einmal mehr, wie engagiert und kreativ sich Angehörige der Uni Graz für die nachhaltige Transformation unserer Gesellschaft einsetzen“, betont Rektor Peter Riedler.
Klimaschonende Konferenzen
Eine Konferenz, die zur selben Zeit an mehreren Orten der Welt stattfindet und alle Teilnehmer:innen rund um den Globus miteinander vernetzt: 2018 setzte Richard Parncutt als damaliger Leiter des Zentrums für Systematische Musikwissenschaft sein Konzept einer semivirtuellen Multi-Hub-Konferenz erstmals um. An der „15th International Conference for Music Perception and Cognition“ und „10th Conference of the European Society for the Cognitive Science of Music” nahmen insgesamt rund 600 Wissenschaftler:innen an den Standorten Graz, Sydney/Australien, Montreal/Kanada und La Plata/Argentinien teil. Trotz Zeitverschiebungen konnten alle Hubs für mindestens vier Stunden täglich miteinander kommunizieren. „Die Veranstaltung dient als Vorbild für die klimaschonende Planung großer internationaler Konferenzen durch die Einsparung von CO2-Emissionen, die sonst durch Interkontinentalflüge entstehen würden. Außerdem ermöglicht das Format auch Interessierten aus Schwellenländern durch den Wegfall hoher Reisekosten die Teilnahme am Austausch neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse“, fasst Parncutt die größten Pluspunkte zusammen. Publikationen über die detaillierte Umsetzung, Erfahrungen und Verbesserungsvorschläge sollen Anregungen für weitere Konferenzen dieser Art geben.
Unterricht, der sich rechnet
Mathematisches Modellieren hilft uns, die Welt besser zu verstehen und zu lernen, wie man Probleme löst, nicht nur beim Rechnen. Das gilt auch für aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen. Michael Fischer vom Didaktikzentrum für Naturwissenschaften und Mathematik zeigt, was das Fach in der Schule zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) beitragen kann. „Auf Grundlage aktueller wissenschaftlicher Publikationen haben wir Unterrichtsmaterialien zu Themen wie Nachhaltigkeit, Vermögensverteilung, Inflation, Kohleausstieg, Wettervorhersage oder Klimamodelle entwickelt“, berichtet er. Hinzu kamen Konzepte für Projektstunden im Klassenzimmer, die Aufgaben im Bereich der Mathematischen Modellierung mit den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung verknüpfen. „Durch einen wissenschaftsbasierten, interessanten Unterricht wollen wir Bewusstseinsbildung betreiben und die Nachhaltigkeitskompetenzen der Schüler:innen fördern, damit sie zur Transformation der Gesellschaft beitragen können“, erklärt Fischer. In dem an der Universität Graz angesiedelten Projekt arbeiten Expert:innen, Lehrende und Studierende aus verschiedenen Institutionen zusammen, unter anderem der Hochschule für Agrar- und Umweltpolitik, der BOKU, der PH Oberösterreich, der Uni Wien und der Arbeiterkammer Wien.
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