Unter dem Titel „So geht Wissenschaft!“ lud das DocService der Uni Graz am 15. Mai 2014 zu seiner 3. Jahrestagung ins Meerscheinschlössl. Die diesjährige Veranstaltung richtete sich an DoktorandInnen, die im Wissenschaftsbetrieb Fuß fassen möchten.
„Das Doktorat soll die Vorstufe zu einer weiteren wissenschaftlichen Karriere sein“, unterstrich Univ.-Prof. Dr. Peter Scherrer, Vizerektor für Forschung und Nachwuchsförderung, bei der Eröffnung der Tagung. Die Rahmenbedingungen für die Doktoratsausbildung weiter zu verbessern, sei eines der vorrangigen Ziele der Universität Graz, versicherte Scherrer.
„Vom Doktorat zur Professur“ war das Thema des Vortrags von Prof. Dr. Peer Pasternack. Der Sozialwissenschafter und Direktor des Instituts für Hochschulforschung an der Universität Halle-Wittenberg sprach über Chancen, Probleme und Möglichkeiten von NachwuchsforscherInnen.
Anschließend standen Ao.Univ.-Prof. Dr. Ellen Zechner (Institut für Molekulare Biowissenschaften), Dr. Alexandra Strohmaier (Institut für Germanistik/Zentrum für Kulturwissenschaften) und Univ.-Prof. Dr. Renate Ortlieb Rede und Antwort zu Fragen über Drittmitteleinwerbung, wissenschaftlichem Arbeitsethos und Scientific-Work-Life-Balance.
Seraphine-Puchleitner-Preis
Die 3. Jahrestagung des DocService bot auch die Bühne für die Verleihung des Seraphine-Puchleitner-Preises für DoktorandInnen-Betreuung. Nach der Premiere 2013 vergab die Karl-Franzens-Universität die Auszeichnung nun zum zweiten Mal.
„Ich bin stolz, dass die Uni Graz eine von ganz wenigen Universitäten ist, die gute Dissertationsbetreuung belohnen, betonte Vizerektor für Studium und Lehre, Ao.Univ.-Prof. Dr. Martin Polaschek, und bedauerte, dass dieses Engagement meist zu wenig Anerkennung erhalte.
Als beste Dissertationsbetreuerin der Karl-Franzens-Universität wurde heuer Univ.-Prof. Dr. Renate Hansen-Kokoruš, Leiterin des Instituts für Slawistik, mit dem Hauptpreis, dotiert mit 2.000 Euro, prämiert. Die gebürtige Deutsche ist seit 2009 Universitätsprofessorin für Slawistik an der Uni Graz. Ihre Schwerpunkte in Forschung und Lehre liegen in der russischen und bosnischen/kroatischen/serbischen Literatur der Moderne und der Gegenwart. Besonders hervorgehoben hat die Jury, dass Hansen-Kokoruš die NachwuchsforscherInnen aktiv in ihre wissenschaftlichen Netzwerke einbinde. Ein angenehmes Arbeitsklima und eine konstruktive Feedbackkultur sind weitere Faktoren, die die Preisträgerin auszeichnen.
Neben dem Hauptpreis wurden auch vier Anerkennungspreise verliehen, um besonderes Engagement in der DoktorandInnen-Betreuung zu würdigen. Sie gingen an:
- Ao. Univ.-Prof. Dr. Peter Hofmann, Institut für Sportwissenschaft
- Univ.-Prof. Dr. Renate Ortlieb, Institut für Personalpolitik
- Univ.-Prof. Dr. Karl Stöger, Institut für Österreichisches, Europäisches und Vergleichendes Öffentliches Recht, Politikwissenschaft und Verwaltungslehre
- O. Univ.-Prof. Dr. Friedrich Zimmermann, Institut für Geographie und Raumforschung
- Die Preise wurden von Vizerektor Martin Polaschek und Stefanie Schwarzl von der ÖH, Doktorat Theologie, überreicht.
Die PreisträgerInnen waren von einer Fachjury gekürt worden, der Vizerektor Martin Polaschek, Lucas Zinner (Leiter DoktorandInnenzentrum und Forschungsservice der Uni Wien), Gudrun Salmhofer (Leiterin Lehr- und Studienservices der Uni Graz), Stefanie Schwarzl und Magdalena Pierer (ÖH Graz, Doktorat URBI) angehörten.
Von DoktorandInnen waren 29 Betreuende mit ausführlichen Begründungen nominiert worden. Nach einer zweiten Runde, in der die Nominierten ihre Betreuungsgrundsätze dargelegt hatten, waren noch 23 Personen im Rennen.
Der Seraphine-Puchleitner-Preis ist nach der ersten Doktoratsabsolventin der Universität Graz benannt. Seraphine Puchleitner (1870–1952) war im Studienjahr 1898/99 als einzige ordentliche Hörerin an der Uni Graz immatrikuliert. Sie studierte Geschichte und Geographie und promovierte am 1. Juli 1902 zur Doktorin der Philosophie.