Krebs, Immunschwächen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die größten gesundheitlichen Herausforderungen der Wohlstandsgesellschaft. Häufige Ursache sind Stoffwechselstörungen. Das neu gegründete Cori-Institut - eine Einrichtung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) - soll in Zusammenarbeit mit Uni, TU und Med Uni Graz der Grundlagenforschung in diesem Bereich weiteren Aufschwung verleihen und Erkenntnisse schneller der Praxis zugänglich machen. "Die Gründung ist ein denkwürdiges Ereignis", unterstrich ÖAW-Präsident Heinz Faßmann, der am 10. Oktober 2022 mit den Rektoren Harald Kainz, Peter Riedler und Hellmut Samonigg den Kooperationsvertrag unterzeichnete.
"Gemeinsam kann man mehr bewegen. Aufgrund der langjährigen Zusammenarbeit der drei Universitäten ist der Forschungsverbund BioTechMed-Graz die logische und ideale Andockstelle für das Institut", erklärte Minister Martin Polaschek bei der Vertragsunterzeichnung. Das Land Steiermark wird "einen höheren einstelligen Millionenbetrag" in die Forschungsinfrastruktur investieren, wie Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl zusicherte. Das neu gegründete Institut kann auf Know-how und Ausstattung der beteiligten Universitäten zurückgreifen und so Synergien nutzen. Im Bereich der Stoffwechselforschung liegt die Uni Graz international weit vorne, wie Rektor Riedler unterstrich: "Die Biowissenschafterinnen und -wissenschafter der Universität Graz leisten seit Jahrzehnten Bahnbrechendes im Bereich der Grundlagenforschung. Es freut mich außerordentlich, dass diese Expertise durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit im Cori-Institut noch raschere Anwendung findet und damit auch ein Profilbereich der Uni Graz, nämlich BioHealth, entscheidend gestärkt wird."
Gerty und Carl Cori, das Ehepaar, nach dem die Institution benannt ist, galten als Ikone der Stoffwechselforschung und waren kurze Zeit auch in Graz tätig, bevor sie 1922 in die USA auswanderten. 1947 erhielten sie den Nobelpreis für Medizin.