Die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) hat das Gebäude in der Beethovenstraße 8 in eineinhalb Jahren zu einem modernen Laborgebäude und Unistandort umgebaut. Am Dienstag, dem 9. März 2021, wurde der Schlüssel an Rektor Martin Polaschek übergeben.
Das Institut für Pharmazeutische Wissenschaften, Abteilung Pharmakognosie der Universität Graz beginnt den Lehr- und Forschungsbetrieb im Sommersemester an einem neuen Standort. Die Bundesimmobiliengesellschaft hat das Gebäude in der Beethovenstraße 8 als modernen Uni- und Forschungsstandort adaptiert. Die Gesamtinvestitionssumme liegt bei rund 16 Millionen Euro. Die Bauarbeiten konnten trotz Pandemie pünktlich fertiggestellt werden.
Martin Polaschek, Rektor der Universität Graz: „Die neuen, bestausgestatteten Laborräumlichkeiten ermöglichen der Universität Graz nicht nur eine anwendungsorientierte und gesellschaftsrelevante Forschung, sondern auch ein zusätzliches Angebot an Lehrveranstaltungen.“
Peter Riedler, Vizerektor für Finanzen, Personal und Standortentwicklung: „Gemeinsam mit der BIG konnten wir mit diesem Projekt die Gelegenheit nutzen, Laborinfrastruktur in zentraler Uni-Lage auszuweiten. Damit wurde auch eine deutlich dringend notwendige Verbesserung der räumlichen Rahmenbedingungen für das Institut für Pharmazeutische Wissenschaften erreicht.“
Hans-Peter Weiss, CEO der Bundesimmobiliengesellschaft: "Mit dem Objekt in der Beethovenstraße haben wir einen neuen Institutsstandort mitten im Univiertel geschaffen. In 18 Monaten wurde das Gebäude saniert und für die neue Nutzung adaptiert. Damit wurde weiter in attraktive Räumlichkeiten für die Uni Graz investiert. Das Gebäude trägt mit seiner Wärmerückgewinnung aus den Labors aktiv zum Klimaschutz bei."
Die Pharmakognosie beschäftigt sich mit der Erforschung biogener pharmazeutischer Wirkstoffe. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Isolierung, Strukturaufklärung und pharmakologischen Testung der Wirkstoffe von Arzneipflanzen der traditionellen europäischen und chinesischen Medizin mit entzündungshemmender, antiinfektiöser und Anti-Krebs-Wirkung.
„Wir sind sehr froh und glücklich, in das neue Gebäude in der Beethovenstraße einziehen zu dürfen. Die Räumlichkeiten wurden entsprechend unserer Wünsche sehr funktionell geplant. Die modernen Räumen und Einrichtungen werden sicherlich motivierend auf die MitarbeiterInnen und Studierenden wirken. Es wird Freude machen, hier zu arbeiten, zu forschen und zu lehren“, betont Rudolf Bauer, Leiter der Abteilung Pharmakognosie.
Der Bereich verfügt nun über 3500 Quadratmeter in einem frisch sanierten und aufgestockten Bestandsgebäude aus 1980. Um Laborflächen mit rund 900 Quadratmeter auf dem neuesten Stand der Technik einrichten zu können, wurde das Objekt zunächst auf den Rohbauzustand zurückgebaut, die Fassade mit den charakteristischen Waschbetonplatten blieb bestehen. Das Haus wurde barrierefrei gemacht und die Fluchtwege wurden an die neue Nutzung angepasst.
Es wird Freude machen, hier zu arbeiten, zu forschen und zu lehren (Rudolf Bauer, Leiter der Abteilung Pharmakognosie)
Haus mit Geschichte
Das Gebäude hat eine vom Grazer Architekturbüro Domenig & Wallner entworfene Aufstockung samt Terrasse bekommen. Dieser moderne Zubau mit 250 Quadratmeter Fläche ist als unabhängiger neuer Baukörper konzipiert, der optisch durch eine Fuge vom Bestand getrennt ist. Die großflächige Verglasung und die Terrasse, die vom Seminarraum aus begehbar ist, schaffen einen Bezug zur Umgebung. Das neue Institutsgebäude betritt man über einen großzügigen Eingangsbereich, der als Aufenthalts- und Lernbereich gestaltet ist. Im Erdgeschoss sind außerdem Laborflächen für die Lehre untergebracht. Ein Lehrsaal für Mikroskopie, der 40 Studierenden Platz bietet, befindet sich im ersten Stock, ein Seminarraum für 65 Studierende im neuen Zubau. Der Rest des Gebäudes beherbergt Laborflächen für Forschung sowie Büros.
Außenflächen neugestaltet
Im Zuge der Umbaumaßnahmen wurden auch der Vorplatz neugestaltet und überdachte Fahrradabstellplätze geschaffen. Auf einer Grünfläche befindet sich der "Kegelstein" des Grazer Künstlers Othmar Krenn aus 1981. Das Werk wurde während der Sanierung in einem Kunstdepot zwischengelagert und nun wieder aufgestellt. In Zusammenarbeit mit dem Botanischen Garten der Uni Graz werden im Außenbereich Heilpflanzen gepflanzt. Dieser kleine Arzneipflanzengarten wird für die Studierenden und BesucherInnen praktisches Anschauungsmaterial zu den Lehr- und Forschungsinhalten der Pharmakognosie liefern. Die Liegenschaft steht im Eigentum der ARE Austrian Real Estate, einer 100prozentigen-Tochter der Bundesimmobiliengesellschaft.