Sie sind blitzgescheite ErfinderInnen, geniale KünstlerInnen und einzigartig kluge Wunderkinder. Doch was macht hochbegabte Menschen überhaupt aus? Was beeinflusst die überdurchschnittliche Leistungsentwicklung? Wie können hyperintelligente Personen gefördert werden? Diese und weitere Fragen will die neue, österreichweit einmalige Professur für Begabungsforschung an der Karl-Franzens-Universität Graz beantworten. Univ.-Prof. Dr. Roland Grabner hat die Stelle am Institut für Psychologie am 1. Oktober 2014 angetreten.
In Österreich ist die Begabungsforschung noch wenig beachtet, insbesondere die Untersuchung neurowissenschaftlicher Aspekte stellt Forschungsneuland dar. Die Einrichtung der Professur wurde in der Leistungsvereinbarung zwischen Uni Graz und Wissenschaftsministerium 2013-2015 festgelegt.
„Die Professur ist an der Uni Graz ausgezeichnet verankert und verfügt auch international über hohe Relevanz“, betont Rektorin Univ.-Prof. Dr. Christa Neuper. So werden die Forschungen die Uni-Graz-Schwerpunkte „Gehirn und Verhalten“ sowie „Lernen – Bildung – Wissen“ ergänzen, aber auch einen Beitrag zur „PädagogInnenbildung Neu“ leisten.
Darüber hinaus wird die Professur die seit 2009 gesetzlich verankerte Förderung von Begabten und Hochbegabten unterstützen. Dort setzt auch Roland Grabner an: „Mein Ziel ist es, den Theorie- und Praxistransfer zu fördern. Denn jede Lehrperson ist zugleich auch eine Begabungslehrperson.“ Am Beispiel der Mathematik will er das gesamte Spektrum, von Lernschwächen bis hin zu Hochbegabung, wissenschaftlich betrachten.
Zur Person:
Roland Grabner (39) promovierte 2005 aus Psychologie an der Uni Graz. Er forschte in Graz, Berlin und an der ETH Zürich, wo sich der gebürtige Grazer 2012 für das Fach Psychologie habilitierte. Zuletzt war Grabner Universitätsprofessor für Pädagogische Psychologie an der Georg-August-Universität Göttingen.
Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den kognitiven und neuronalen Grundlagen von individuellen und schulrelevanten Lernprozessen mit Fokus auf die Entwicklung und Förderung mathematischer Kompetenzen.