In der interuniversitären Forschungsinitiative BioTechMed-Graz bündeln die Karl-Franzens-Universität Graz, die Technische Universität und die Medizinische Universität Graz ihre Kompetenzen an der Schnittstelle von Biomedizinischen Grundlagen, Technologischer Entwicklungen und Medizinischer Anwendung mit dem Ziel einer gemeinsamen Forschung für Gesundheit. Am Wissenschaftsstandort Graz forschen die drei Universitäten gemeinsam erfolgreich in den Bereichen: Molekulare Biomedizin, Neurowissenschaften, Pharmazeutische und Medizinische Technologie sowie Quantitative Biomedizin und Modellierung.
Zur weiteren Stärkung wurden vier neue Professuren ausgeschrieben, um BioTechMed-Graz noch sichtbarer zu implementieren. „Mehr als 100 Bewerbungen, unter anderem aus Australien, Großbritannien und den USA, zeigen die Attraktivität des Wissenschaftsstandortes Graz“, freuen sich die RektorInnen Christa Neuper (Uni Graz), Harald Kainz (TU Graz) und Josef Smolle (Med Uni Graz) über das internationale Interesse.
Vier neue Professuren zur Stärkung der Initiative BioTechMed-Graz
Neue Wege beschreiten die drei Grazer Universitäten sowohl in der Zusammenarbeit als auch beim Verfahren zur Auswahl der BewerberInnen.
Von 21. bis 22. November 2013 präsentieren sich die KandidatInnen für die vier neuen, gemeinsamen Professuren im Hörsaalzentrum der Med Uni Graz. Dabei wird neben der fachlichen Qualifikation ein aktives Mitwirken der BewerberInnen an der interuniversitären Forschungskooperation BioTechMed-Graz vorausgesetzt. Die jüngste Zuwendung von 4,4 Millionen Euro aus Hochschulraumstrukturmitteln des BMWF verdeutlicht den Stellenwert der interdisziplinären Grazer Spitzenforschung.
Professur für Neuroimaging – Die Hirnforschung mittels der funktionellen und strukturellen Magnetresonanztomographie (MRT) ist derzeit ein sehr erfolgreicher Forschungsschwerpunkt in Graz. Um diesen Bereich zu verstärken und die MRT im Bereich der Neurowissenschaften methodisch weiter zu entwickeln, wurde die Professur für Neuroimaging, angesiedelt an der Karl-Franzens-Universität Graz, ausgeschrieben.
Zusätzlich stärkt die neue Professur den Uni-Graz-Schwerpunkt „Gehirn und Verhalten“.
Professur für interaktive Mikrobiomforschung – Das Feld der Mikrobiomforschung ist ein noch junger Bereich der Wissenschaft, auf dem die Med Uni Graz bereits international vielbeachtete Publikationen veröffentlicht hat. Im Grazer Zentrum für Mikrobiomforschung sollen die Kompetenzen zusammengeführt werden. Die Analyse des Mikrobioms in unterschiedlichen Bereichen mittels modernen „Omics“-Technologien und innovativen Methoden der Bioinformatik wird im Fokus stehen. Dies soll zu weiterem Informationsgewinn über die Rolle und Funktionsweise des Mikrobioms in der Entstehung von Erkrankungen und der Aufrechterhaltung der Gesundheit beitragen. Um dies zu ermöglichen, wird eine enge Zusammenarbeit mit den bestehenden Forschungsgruppen der 3 Universitäten erfolgen und eine Einbindung der Biobank Graz angestrebt.
Professur für Biopharmazie - Biopharmazie ist ein sich dynamisch entwickelndes Wissenschaftsfach mit stark interdisziplinärer Ausrichtung. Die an der TU Graz angesiedelte Professur wird die Schnittstellen zwischen der Pharmazie, dem Pharmazeutischen Engineering und der Medizintechnik stärken. Die Entwicklung und das Engineering von Drug Delivery Systemen für den Transport durch biologische Barrieren und biokinetische Prozesse neuer Arzneimittel sind von besonderem Interesse, wobei grundlagen- und technologieorientierte Forschung in der neuen Professur gebündelt werden sollen.
Professur für Bioinformatik – Ebenfalls an der TU Graz wird sich die neue Professur für Bioinformatik befinden. Für BioTechMed-Graz ist die Professur für Bioinformatik von zentraler Bedeutung. Ein Fokus wird auf zukunftsgerichtete Themen wie „Big-Data“ in der Bioinformatik bzw.
Methoden zur Bearbeitung und Nutzung von „Omics“-Daten und „New Generation High Throughput“ Sequenzier-Daten gelegt. Die Professur soll zudem die computerwissenschaftlichen Aspekte der Bioinformatik abdecken. Der Schwerpunkt in der Forschung soll auf algorithmische und methodische Aspekte gelegt werden.
Alle vier Professuren werden gemäß § 99 (1) UG ausgeschrieben und sind damit auf fünf Jahre befristet.